Fassade mit Schieferplatten: Diese Dinge gilt es zu wissen

Eine Fassade ist als Außenwand das ganze Jahr über Witterungseinflüssen ausgesetzt: Wind, Regen und Schnee beanspruchen die Gebäudehülle unentwegt. Auch starke Hitzeperioden können durch die Ausdehnung verschiedener Baumaterialien Schäden am Putz oder der Verkleidung verursachen. Kein Wunder also, dass sich viele Bauherren für eine besonders stabile und verlässliche Fassade entscheiden wollen. Eine dieser Fassaden ist die Fassade mit Schieferplatten.

Schiefer überdauert oft mehr als ein Jahrhundert und genießt deshalb als Dacheindeckung einen wunderbaren Ruf. Doch genauso ist der Baustoff auch für die Hausfassade anwendbar.

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Fassade mit Schieferplatten: Der Aufbau

Schiefer ist langlebig und unübersehbar. Weil die dekorativen Möglichkeiten sehr groß sind, verwenden auch Architekten die Platten gerne für ihre Projekte – auch und besonders dann, wenn der Fassade ein moderner Look verpasst werden soll.

Genauso wie bei den anderen gängigen Fassadenmaterialien gibt es auch beim Schieferplatten-Aufbau verschiedene Variationen. Eine der gängigsten Varianten bei der Verwendung von Schiefer ist der „Mercedes“ unter den Fassaden: Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF).

Die vorgehängte hinterlüftete Fassade hat den riesigen Vorteil, dass zwischen den Platten und der Unterkonstruktion an der Hauswand ein Luftspalt besteht: Dies verbessert einerseits die Dämmeigenschaften im Winter, andererseits den Wärmeschutz im Sommer. Die VHF besteht prinzipiell aus der Außenwand, der dazwischenliegenden Dämmung mit Dampfbremse, der Unterkonstruktion und den Fassadenelementen.

Fassade mit Schieferplatten: Arten der Eindeckung

Es gibt viele verschiedene Arten, eine Schieferfassade zu realisieren.

Rechteck-Doppeldeckung: Hier stellt man eine doppelte Lage aus Schieferplatten her. Diese Fassade kann man entweder auf einer Schalung oder auf einer Lattung verlegen. Die Befestigung erfolgt durch spezielle Nägel oder Schrauben. Alternativ kann man auch Klammerhaken verwenden.

Waagrechte Deckung: Die waagrechte Deckung ist für vertikale Flächen gedacht. Entsprechend ist sie die meistverwendete Variante, wenn es um die Verkleidung der Fassade geht. Die Breite der Deckelemente ist hier größer als ihre Höhe. Durch den horizontalen Versatz der Stoßfugen entsteht eine diagonale Komponente im Deckbild.

Variable Rechteck-Deckung: Die variable Rechteck-Deckung ist ausschließlich für die Fassade geeignet. Den Namen hat sie durch die große Anzahl möglicher Formate. Die Deckart ist geprägt von einer orthogonalen Struktur mit Kreuzfugenverband. Das ermöglicht eine streng rechtwinkelige Fassadengestaltung.

Dynamische Deckung: Auch die dynamische Deckung zählt zu den orthogonalen Deckarten der Schieferfassade. Mit ihr erreicht man eine Fassadenansicht, die an ein unregelmäßiges Mauerwerk erinnert. Die Höhenüberdeckung wird kaum erkennbar Stein auf Stein gedeckt. Ein unterlegtes Aluminiumblech dient als Ersatz für die Seitenüberdeckung.

Fassade mit Schieferplatten: Die Kosten

Die Schieferfassade ist eine der exklusivsten und hochwertigsten Varianten für die Fassadengestaltung. Vergessen Sie bei der Berechnung der Kosten jedoch nicht, dass eine Schieferfassade bei fachmännischer Verlegung ein Jahrhundert und mehr überdauern kann, und dies deshalb eine auf sehr lange Zeit veranschlagte Investition ist. Die Beständigkeit sollte also bei den Anschaffungskosten miteinbezogen werden.

Die Preise für eine Schieferverkleidung starten bei 60 Euro pro Quadratmeter. Abhängig von Ihrer Region können die Preise jedoch stark abweichen. Achten Sie jedenfalls auf eine entsprechende Schieferqualität. Falls Sie nicht über die notwendige Erfahrung verfügen, konsultieren Sie unbedingt einen Fachmann.

Vor- und Nachteile im Überblick

Als Vorteile lassen sich hervorheben, dass eine Fassade mit Schieferlatten einen sehr guten Witterungsschutz bietet, eine tolle Dämmwirkung erzeugt und sich auch die Ökobilanz sehen lassen kann. Darüber hinaus ist die Schieferfassade resistent gegenüber Verschmutzungen und hat eine besonders hohe Lebensdauer.

Der größte Nachteil ist der Preis. Gerade bei der Fassade ist bei Bauherren das Geld oft schon knapp, weshalb oft günstigere Varianten favorisiert werden.

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