Eine Treppe planen: Was Sie zum Punkt Sicherheit wissen sollten

Die qualitativ hochwertige Treppe bildet beim Hausbau, aber auch im Allgemeinen einen wichtigen Bestandteil der eigenen vier Wände. Dabei sollte nicht nur die Optik stimmen: Auch Aspekte wie der maximale Abstand zwischen den Stufen, die Kinder- und Seniorensicherheit, die Art der Handläufe und die Wahl des geeigneten Materials spielen eine wichtige Rolle. Sie möchten eine Treppe planen? Dann sind Sie hier genau richtig.

Der Treppenaufgang bildet einen zentralen Bereich ihres Hauses und sollte ein bequemes Erreichen verschiedener Etagen ermöglichen, aber auch gesetzliche beziehungsweise baurechtliche Vorgaben erfüllen! Herstellen kann man Treppen aus jedem tragfähigen Material. Gebräuchlich sind vor allem Stahl, Holz und Beton.

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Treppe planen: Tipps für ideale Steigung

Um eine komfortable Treppe zu bauen, ist insbesondere auf die richtige Steigung zu achtenFoto: Smole / stock.adobe.com
Um eine komfortable Treppe zu bauen, ist insbesondere auf die richtige Steigung zu achten

 

Um eine komfortable Treppe zu bauen, ist insbesondere auf die richtige Steigung zu achten. Generell gilt folgende Faustregel: Je flacher eine Treppe ausfällt, umso einfacher kann sie bestiegen werden. Eine wichtige Hilfe zur Ermittlung der optimalen Steigung ist die sogenannte Schrittmaßregel. Diese beruht auf der Annahme, dass sich die Schrittlänge eines Menschen bei Steigungen um das Doppelte der Höhe vermindert. Wer einmal einen richtigen Berg bestiegen hat, weiß wie viel Kraft und Ausdauer deshalb das dauerhafte Begehen einer Steigung erfordern kann. Während bei Dachboden- oder Kellertreppen eine Stufenhöhe von 21 cm noch akzeptabel ist, gelten im Wohnbereich geringere Maße.

Bei der Treppe beim Hausbau sollten Sie unbedingt berücksichtigen, dass auch ältere beziehungsweise gehschwache und gebrechliche Personen Ihre Treppen unter Umständen ohne Probleme bewältigen wollen. Das durchschnittliche Schrittmaß eines Menschen beträgt circa 63 cm (+/- zwei cm). Im Fall der Treppe setzt es sich also aus zwei Steigungen von je 18 cm sowie einem Auftritt von 27 cm zusammen (2 x 18 cm + 27 cm = 63 cm). Die Stufenbreite sollte in diesem Fall ebenfalls 27 cm betragen. Diese Regel ist auf gerade Stiegen anzuwenden. Bei Wendeltreppen sollte sich am Gehbereich in der Treppenmitte orientiert werden. Er beträgt in der Regel rund 20 Prozent der Treppenbereite. Lassen Sie sich auch bei der Wahl der richtigen Maße am besten vom Treppen-Profi beraten!

Treppe planen: Sicherheit für Kinder und Pensionisten

Außerdem zu beachten: Die ÖNORM B 5371 erfordert für Wohnungstreppen eine lichte Durchgangshöhe von mindestens 200 cm. Dabei handelt es sich laut Definition um das „kleinste lotrechte Fertigmaß zwischen einer gedachten, durch die Stufenvorderkanten verlaufenden Fläche und den Unterkanten und/oder –flächen darüber liegender Bauteile.“

Der lichte Stufenabstand, der zwischen zwei Stufen gemessen wird, sollte dagegen bei offenen Treppen in der Regel nicht mehr als 12 cm betragen. Besitzt die Treppe dagegen aus bautechnischen Gründen einen größeren Abstand, kann man durch sogenannte Bauchrechtsleisten ein eventuelles Hindurchrutschen von kleinen Kindern verhindern. Diese Leisten können ab einem gewissen Alter der Kinder wieder entfernt werden. Krabbelbabys hingegen gehören keinesfalls in die Nähe von Treppen! Zur Vorbeugung dafür, dass dieser Fall doch eintritt, bieten sich Spannnetze oder Geländetürchen an.

Diese Kriterien sind zur Sicherheit für Kinder außerdem wichtig:

    • Insbesondere bei Wendeltreppen sollte die Wendelung gleichmäßig erfolgen
    • die Kinder sollten sich an Handläufen und Stäben gut festhalten können
    • auf scharfkantige Materialien sollten Sie unbedingt verzichten!
    • die Treppen sollten nicht zu steil ausfallen
    • die Stufenabstände sollten insbesondere im An- sowie Austrittsbereich gleichmäßig gestaltet sein

Auch im Interesse der Sicherheit von gebrechlichen Personen sowie Senioren sollten bestimmte Kriterien erfüllt werden:

    • eine wertvolle Hilfe beim Kauf von Treppen-Produkten bietet das CE-Zeichen, es handelt sich um eine Garantie für die Einhaltung europäischer Sicherheitsstandards
    • die Handläufe sollten formstabil und einfach greifbar sein, Seile beziehungsweise Kordeln oder Bretter sind deshalb ungeeignet
    • der Handlauf sollte leicht über jedes Ende der Treppe hinausragen, damit man ihn bereits vor dem Betreten der Treppe sicher fassen kann
    • im Idealfall bauen Sie einen beidseitigen Handlauf, besonders bei gewendelten Treppen ist dies ratsam. So können sich gebrechliche Personen in beiden Richtungen festhalten!

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