Dachgeschoss dämmen: So können Sie Heizkosten einsparen

Durch eine qualitativ hochwertige und effektive Dämmung können Sie eine Explosion der Heizkosten bereits beim Hausbau verhindern. Eine besondere Rolle kommt dabei der obersten Geschossdecke zu: Denn hier besteht am ehesten die Gefahr, dass nach oben steigende warme Luft aus dem Haus entweicht. Das Dachgeschoss zu dämmen ist deshalb einer der ersten Anlaufpunkte, wenn es um eine wärmeorientierte Sanierung geht.

Mineralwolle
Mineralwolle ist ein optimaler Dämmstoff für eine optimale Wärmedämmung.

Auch durch ihre große Fläche ist die oberste Geschossdecke leider für Wärmeverluste prädestiniert. Hier können Bauherren auch selbst Hand anlegen: Die Kosten sind – je nach Dämmstoff – recht gering und überschaubar. Bis zu 30 Prozent kostbarer Heizenergie können so im Idealfall dauerhaft eingespart werden!

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Dachgeschoss dämmen: Rechtzeitig planen

Die Dachgeschoss-Dämmung sollte rechtzeitig geplant werden.Foto: Kzenon / stock.adobe.com
Die Dachgeschoss-Dämmung sollte rechtzeitig geplant werden.

Es bleibt jedoch ratsam, sich frühzeitig Gedanken über die angedachte Verwendung des Dachgeschosses zu machen. Soll der Dachboden in Zukunft begangen werden? Dient er nur als Raum zum Trocknen der Wäsche und zum Abstellen? Oder will man ihn sogar als zusätzlichen Wohnraum nutzen? Anhand dieser Kriterien müssen Sie unter anderem entscheiden, welche Dämmstoffe wo zum Einsatz kommen und ob man diese abdecken muss. Übrigens: Insbesondere bei der Errichtung bewohnbarer Dachräume müssen die Bestimmungen der bundeslandspezifischen Bauordnung genau beachtet werden!

Bei einem Dachboden, der leer stehen kann und voraussichtlich nicht begangen wird, genügen offen verlegte, einfache Dämmplatten oder-matten ohne zusätzliche Abdeckung. Diese bestehen beispielsweise aus Holzfaser, Styropor oder Glaswolle. Bei der Nutzung als unbeheizter Stauraum müssen die im Dachgeschoss verlegten Dämmmaterialien dagegen begehbar und somit auch druckfest sein. Hier eignen sich in der Regel Styrodur oder Polyethylen, die Abdeckung erfolgt mit sogenannten OSB-Platten oder Spannplatten.

Mindestens 20 cm Dämmstoff

Im Fachhandel erhalten Sie übrigens im Bereich der Dämmung oft bereits gehfertige Dachbodenelemente. Achten Sie jedoch unbedingt auf einen sorgfältig gearbeiteten Anschluss der Dampfbremse! Nur so kann man tatsächliche Luftdichtheit erreichen. Vor der Verlegung sollte zudem immer ein sauberer und trockener Untergrund vorliegen. Auch Splitter und Steinchen sollten Sie entfernen, da andernfalls eine Beschädigung der Dampfbremsfolie droht!

Grundsätzlich sollten Sie mindestens 20 cm Dämmstoff aufbringen, bei der Verlegung zwischen Latten tendenziell eher 25 cm. Selbstverständlich können Sie auch eine dickere Dämmschicht aufbringen – sofern dafür ausreichend Raumhöhe gegeben ist beziehungsweise der Dachraum nicht von einem Bewohner besetzt ist. Falls das Dachgeschoss jedoch ausgebaut wurde oder wird, muss die Dachkonstruktion selbst den entsprechenden Wärmeschutz übernehmen. Die oberste Geschoßdecke wird dann als Zwischendecke behandelt, Dämmfilze oder –platten werden zwischen, gegebenenfalls alternativ oder zusätzlich auch auf den Sparren befestigt.

Dachgeschoss dämmen: Experten konsultieren

Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Qualität der Deckenkonstruktion. Bei einem bereits vorhandenen Dach sollten Sie morsche oder beschädigte Holzbalken zuvor vom Fachmann austauschen lassen. So oder so empfiehlt es sich, vor der Dämmung den Zustand der Dachbalken von einem Holzexperten – etwa einem Tischler oder einem Zimmerer – überprüfen zu lassen. Eine Holzfeuchtemessung kann ebenfalls böse Überraschungen frühzeitig verhindern! Beziehen Sie auch die maximale Tragfähigkeit des Dachs in ihre Planung ein und wählen Sie dementsprechend gegebenenfalls leichtere Dämmstoffe und Materialien.

Im Falle von Holzbalkendecken sollte man zudem unbedingt eine Dampfbremse unterhalb der Dämmschicht anbringen. Bei massiven Betondecken, die zugleich luftdicht ausgeführt sind, ist dies jedoch in der Regel nicht notwendig. So oder so gilt: Um eine ausreichende Dämmwirkung zu erreichen, sollte man auch die Dichtheit sämtlicher Anschlüsse im Dachbereich überprüfen.

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