Brennstoff und Heizung: Die Energieträger im Überblick

Heizung und die Warmwasserbereitung beanspruchen in Privathaushalten rund 75 Prozent des gesamten Energieverbrauches. Daher lohnt es sich, die zur Verfügung stehenden Energieträger einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Sie unterscheiden sich nämlich nicht nur durch den Preis. Auch die Ökobilanz einer Heizung ist in den letzten Jahren für viele Bauherren und Heimwerker zu einem wesentlichen Entscheidungskriterium geworden. Brennstoff und Heizung? Wir zeigen Ihnen einen kleinen Überblick.

Energieträger müssen nicht fossilen Ursprungs sein. Neben den bekannten Vertretern wie Öl und Gas zählen auch nachwachsende Rohstoffe wie Hackschnitzel, Pellets oder Biogas dazu. Aber auch frei verfügbare Energie, wie beispielsweise die Sonnenstrahlung, Erdwärme oder gestautes Wasser können als Energieträger bezeichnet werden.

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Energieträger: Der Wirkungsgrad

Für welchen Energieträger Sie sich auch entscheiden, letztlich soll möglichst viel der eingesetzten Energie in die gewünschte Form umgewandelt werden: In den meisten Fällen ein fossiler Brennstoff in Heizwärme. Umso effizienter diese Umwandlung erfolgt, umso höher ist der Wirkungsgrad.

Brennstoff und Heizung: Heizen mit Öl

Moderne Heizsysteme nutzen die sogenannte Brennwerttechnik und arbeiten trotz geringerem Verbrauch effizienter als alte Ölheizungen. Somit ist Öl – technisch gesehen – nach wie vor eine verhältnismäßig effiziente Lösung. Dabei sollten Sie nicht vergessen, dass es sich bei Öl um einen fossilen Brennstoff handelt, der nicht in unbegrenzter Menge zur Verfügung steht. Auch wenn in den letzten Jahren neue Ölfelder erschlossen wurden, darf nicht vergessen werden, dass Öl immer wieder zum Politikum gemacht wird. Ölpreisentwicklungen sind demnach schwer vorherzusehen, vor allem über mehrere Jahre.

Energieträger: Erdgas und Propangas

Erdgas zeichnet sich durch eine besonders saubere, nahezu rückstandslose Verbrennung aus. Um den fossilen Energieträger jedoch möglichst effizient zu nutzen, empfiehlt sich, wie bei der Ölheizung, die Anschaffung eines sogenannten Brennwertkessels. Er nutzt selbst die Wärme in den Abgasen für die Wärmegewinnung. Mit Abstand die meisten Gasheizungen sind an das öffentliche Gasnetz angeschlossen und werden so mit dem Energieträger versorgt. Wer außerhalb des Versorgungsbereiches lebt, kann sich für Flüssiggas (Propan) entscheiden. Dazu muss allerdings ein Tank am Grundstück errichtet werden.

Brennstoff und Heizung: Heizen mit Strom

Die Blütezeit der klassischen Stromheizung ist vorüber. Viele Stromanbieter haben die verbilligten Nachttarife eingestellt. So wurde auch die Nachtspeicherheizung immer uninteressanter und gilt heute als Auslaufmodell. Aber auch die Tatsache, dass der Gesamtwirkungsgrad einer Stromheizung – das heißt von der Stromerzeugung bis zum warmen Heizkörper – sehr bescheiden ist, hat das Ende dieser Technologie besiegelt. Nicht ganz: In bestimmten Fällen kann eine Elektroheizung durchaus Sinn machen. Beispielsweise in selten genutzten Räumen, bei denen es sich nicht lohnen würde, sie durch die Zentralheizung ständig auf Temperatur zu halten.

Holz in verschiedenen Formen

Holz ist bekannt für seine angenehme Wärme.Foto: WoGi / Stock.adobe.com
Holz ist bekannt für seine angenehme Wärme.

Holz ist, wenn es um Brennstoff und Heizung geht, einer der ältesten Brennstoffe und bekannt für seine angenehme Wärme. Besonders für Personen, die in ihrem Haus auf erneuerbare Energie setzen, bietet der Rohstoff Holz viele Möglichkeiten. Vom mit Scheitholz beheizbaren Kachelofen bis zur automatischen, mit Hackschnitzel oder Pellets betriebenen Zentralheizung stehen dem Hausbesitzer mehrere Varianten offen. Wichtig ist jedoch eine trockene Lagerung des Brennstoffes. Besonders bei Pellets kann Feuchtigkeit zu Problemen wie Verklumpungen oder Aufquellen führen.

Sonnenenergie und Wärmepumpe

Ein großer Vorteil dieser Heiztechniken liegt in ihrer Kombinierbarkeit mit konventionellen Heizsystemen. Das bedeutet, sie können ihre Öl- oder Gasheizung mit einer Photovoltaikanlage entlasten und so Energiekosten einsparen. Die hohen Anschaffungskosten schrecken allerdings viele ab. Tipp: Erkundigen Sie sich über mögliche Förderungen.

Brennstoff und Heizung: Welcher Energieträger ist nun der beste?

Den perfekten Energieträger ohne Schadstoffemission und zum kleinen Preis gibt es nicht. Die Lösung liegt also in einer fachmännischen Beratung bei der Heizungswahl. Suchen Sie nach einem für Ihre Bedürfnisse geeigneten Fachbetrieb und lassen Sie sich energieneutral und technologieoffen beraten. Individuelle Bedürfnisse, Kostenrahmen, bauliche Gegebenheiten und mögliche Förderungen können Sie so direkt mit einem Profi besprechen.

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